Ein Überblick über den Verein, Spenden und Chronik des FF Helfendorf e.V.
Sehr geehrte Damen und Herren,
werte Feuerwehrkameradinnen und Kameraden,
im Namen unserer Freiwilligen Feuerwehr Helfendorf e.V. möchte ich Sie auf unserer Homepage sehr herzlichst begrüßen und danke für Ihr Interesse an unserer Wehr.
Die Freiw. Feuerwehr Helfendorf wurde am 06.08.1874 von 22 Kameraden unter der Leitung des damaligen Schullehrer Nikolaus Hirn auf Grund mehrerer Großbrände in der näheren Umgebung gegründet und am 08.08.1875 anerkannt.
Die FF Helfendorf ist seit Mai 1995 eingetragener Verein im Vereinsregister des Amtsgerichts München unter Nr. VR 15128. Der Verein hat zur Zeit*) 423 fördernde Mitglieder, davon sind 53 Mitglieder aktiv.
Die Vorstandschaft besteht aus 8 Mitgliedern einschließlich des Kommandanten und den stellv. Kommandanten.
Hans-Peter Huber
Johannes Köhler
Helmut Manzenrieder
Jens-Peter Oswald
Maik Sönnichsen
Stefan Sanktjohanser
Korbinian Kroiß
Michael Euler
Laut § 2 unserer Satzung (Auszug) ist:
1.) Zweck des Vereins ist die Unterstützung der FF. Helfendorf, insbesondere durch die Werbung und das Stellen von Einsatzkräften. Dabei erfolgt er ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne des Abschnittes „Steuerbegünstigte Zwecke“ der Abgabenordnung.
2.) Zweck des Vereins ist der Feuerschutz und die technische Hilfeleistung.
3.) Der Verein ist selbstlos tätig; er verfolgt nicht in erster Linie eigenwirtschaftliche Zwecke. Mittel des Vereins dürfen nur für die satzungsmäßigen Zwecke verwendet werden.
So werden durch den Verein Uniformen beschafft und die Jugendlichen bei der Ausbildung unterstützt z. B. Besuch anderer Feuerwehren oder einer staatl. Feuerwehrschule. Des weiteren wurde beim Neubau des jetzigen Feuerwehrhauses eine kleine Küche für das „Florian ́s- Stüberl“ beschafft, beim Kauf des Opel-Omega 1995 für den Erste-Hilfe-Trupp die Gemeinde mit ca. 50%, und der Bestellung eines Mehrzweckfahrzeuges mit ca. 65% unterstützt. Auch das neue First-Responder-Fahrzeug, der BMW X5 wurde wieder aus Spendengelder für den Feuerwehrverein finanziert.
Hierbei möchte ich als Vorsitzender nochmals recht herzlichst bei allen Spendern bedanken.
Wer auch weiterhin unsere Wehr durch Spenden unterstützen will, kann das bei der
Volksbank Raiffeisenbank Rosenheim-Chiemsee eG., IBAN DE82 7116 0000 0006 0223 75, BIC GENODEF1VRR, gerne machen (bei Spenden bis € 200,00 reicht der Einzahlungsbeleg für das Finanzamt). Wir sind auch berechtigt eine Spendenquittung auszustellen.
Weitere Informationen entnehmen Sie bitte unserer Chronik.
Mit kameradschaftlichen Grüßen,
Hans-Peter Huber
Vorsitzender
*) Stand 06.01.2019
Anders als viele andere Gemeinden hat Helfendorf keine Kostensatzung für Feuerwehreinsätze. Alle Leistungen der Einsatzkräfte sind für die Bürgerinnen und Bürger kostenfrei. Dafür freuen wir uns umso mehr über Ihre Spenden.
Verfasser: Martin Mundschedel Fortschreibung: Hans-Peter Huber
Wie aus der Chronik unserer Gemeinde hervorgeht, lässt sich das Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Helfendorf bis auf das Jahr 1874 zurückverfolgen.
Eine kleine Gruppe tapferer Männer verstand es schon damals, sich in kluger Voraussicht zusammenzuschließen, um so mit vereinten Kräften jeder gefürchteten Feuersbrunst Einhalt gebieten zu können. Freilich standen ihnen nur primitive Hilfsmittel zur Verfügung. Die seinerzeit übliche Ausrüstung zur Brandbekämpfung bestand hauptsächlich nur aus Leitern, Reißhaken und Löscheimern. Doch bald konnte die Wehr eine fahrbare Kübelspritze ihr Eigen nennen, wie es die spärlichen Aufzeichnungen aus dieser Zeit bekunden. Jedenfalls gelang es, diese gemeinnützige Einrichtung aufzubauen und ansehnlich zu erweitern.
So wurde im Jahr 1893 der Kauf einer starken Handspritze zu einem in dieser Zeit sehr hohen Preis von 1.995.-- Mark getätigt. Diese für damalige Verhältnisse moderne Maschine mag wohl für die Feuerwehrmänner ein Anstoß zu neuem Eifer für Ihre freiwillige Zusammenarbeit gewesen sein. Dies beweist auch die Tatsache, dass schon im Jahr 1895 die Freiwillige Feuerwehr Helfendorf zur Brandbekämpfung bei der Kirche in Holzkirchen gerufen wurde. Die in der Umgebung stationierten Feuerwehrspritzen vermochten nicht den in Flammen stehenden Kirchturm mit dem Löschwasser zu erreichen, was der Helfendorfer Wehr einwandfrei gelang. Die damals als Zugtiere verwendeten Pferde des Hagnbauers sind - nach schriftlicher Überlieferung - aufgrund der Überanstrengung bei der Hetzjagd nach Holzkirchen erkrankt und später verendet.
Durch die Anschaffung der neuen Hand- und Druckspritze 1893 hatte die alte Feuerwehrspritze ausgedient und verstellte nur den Platz im kleinen Feuerwehrgerätehaus in Kleinhelfendorf, welches unmittelbar in der Dorfmitte neben der Römerstraße errichtet war. Sie wurde deshalb im Jahr 1920 zu einem Leichenwagen umgebaut. Dieser tat schließlich bis ca. 1958 seinen Dienst, bis er im Zuge der allgemeinen Motorisierung durch einen Anhänger abgelöst wurde.
Leider haben die beiden Weltkriege 1914 - 1918 und 1939 - 1945 ihre schroffen Spuren auch in unseren Reihen hinterlassen. Viele Kameraden der aktiven Feuerwehr mussten auf dem "Feld der Ehre" ihr Leben lassen. Gar mancher ist im Feindesland vermisst. Die schöne Gedenktafel, welche im Herbergslokal, der Gastwirtschaft Oswald in Kleinhelfendorf ihren Ehrenplatz gefunden hat, erinnert uns noch heute an längst vergangene Tage.
Zu einer minimalen Besetzung an Wehrmännern kam es in den letzten Jahren des zweiten Weltkrieges. Selbst weibliche Kräfte wurden aufgefordert, sich in den Dienst der Feuerwehr zu stellen. Bei einem Fliegerangriff im Januar 1945, bei dem durch Brandbomben zwei Wirtschaftsgebäude in Trautshofen zum Opfer fielen, war der Einsatz weiblicher Feuerwehrkräfte nötig.
Der 2. Weltkrieg von 1939 bis 1945 brachte auch im Feuerlöschwesen ersichtliche Umstellung. Die mit Muskelkraft betriebenen Druckzylinder der Feuerwehrspritzen betreibt jetzt die Motorkraft. Im Jahr 1940 wurde eine Motorspritze angeschafft. Zum Transport diente ein Einachsanhänger TSA. Aus Wehrmachtsbeständen konnte im Jahr 1945 von der Luftwaffe ein Löschfahrzeug LF 25 beschafft werden. Nach Ansicht des Landesamtes für Feuerschutz war dieses Fahrzeug für unsere Gemeinde zu groß und wurde daher 1946 in Passau gegen ein fast neuwertiges LF 8 (Mercedes) umgetauscht.
Im Jahr 1951 übernahm ein dynamischer Kamerad namens Josef Fleck den Posten des 1.Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Helfendorf. Unermüdlich versuchte er, ständig zusätzliche Wehrmänner in den Kreis der Brandbekämpfer aufzunehmen und die technische Ausrüstung zu vervollständigen. Bereits 1952 erreichte er die Einführung eines Hausbesitzerbeitrages in Höhe von 1.-- DM, um mit diesen Mitteln kleinere Anschaffungen tätigen zu können.
Zum Trocknen der Schläuche wurde im Jahr 1953 ein Schlauchtrocknungsmast angeschafft und in der ehemaligen Kiesgrube bei Großhelfendorf aufgestellt. Bis zur Erstellung des neuen Feuerwehr-Gerätehauses mit Schlauchturm und Dienstwohnung im Jahr 1959 tat derselbe gute Dienste.
Am 16.10.1961 wurde von der Firma Ziegler in München eine neue VW-Spritze angekauft. Mit dieser neuen Errungenschaft blühte das Feuerwehrwesen in der Gemeinde richtig auf. Unter Leitung von Vorstand Giesl und Kommandant Fleck konnten nach unermüdlichem Training am 26.04.1962 drei Löschgruppen mit dem Leistungsabzeichen ausgezeichnet werden. Es waren dies die ersten Gruppen mit dieser Auszeichnung im Landkreis Bad Aibling.
Schon 1964 konnte die Gemeinde als erste im Landkreis Bad Aibling ein Heuwehrgerät im Wert von 2000,-- DM erwerben. Dieses Heuwehrgerät diente zur Abkühlung überhitzter Raufutterbestände der Landwirtschaft und hat sich bisher in zahlreichen Einsätzen als wesentlicher Beitrag zur Brandverhütung bestens bewährt.
Ein zur damaligen Zeit fortschrittliches Löschfahrzeug wurde im Jahre 1964 mit einem LF 8 (Faun) beschafft. Dieses wurde jedoch bereits 1972 an eine Werksfeuerwehr nach Grassau veräußert. Das hierfür als Ersatz beschaffte fabrikneue Löschfahrzeug LF 8 TS (Magirus), welches am 06. Januar 1973 die kirchliche Weihe erhielt und somit seiner Bestimmung übergeben wurde, stand bis 17. Dezember 2003, also rund 31 Jahre, im Dienst der Freiwilligen Feuerwehr Helfendorf.
Zu Beginn der 70er Jahre war unter den Feuerwehrkameraden der allgemeine Wunsch laut geworden, eine eigene Vereinsfahne zu besitzen. Mit Blick auf das im Jahr 1974 anstehende 100-jährige Gründungsfest reifte der Entschluss, dieses Jubiläum mit der Fahnenweihe zu verbinden. 1973 wurden dann bereits die ersten Besprechungen mit der Fahnen- und Kunststickerei Eibl in Olching bei München aufgenommen. Der nach wenigen Wochen vorgelegte Entwurf der Fahne entsprach den Wünschen und Vorstellungen der Vorstandschaft. Der Auftrag zur Fahnenanfertigung konnte alsbald erteilt werden. Die wichtigste Grundlage für die Jubiläumsveranstaltung war damit sichergestellt.
Am Abend des 30.03.1974 machte sich eine Abordnung der FFW Helfendorf auf den Weg nach Feldkirchen/Westerham, um den dort ansässigen Feuerwehrverein zum Paten für die vorgesehene Festveranstaltung zu bitten.
Vom 15. - 18. August 1974 feierte schließlich die Helfendorfer Wehr unter strahlend blauem Himmel ihr 100-jähriges Gründungsfest mit Fahnenweihe.
Im Jahr später trafen sich die Feuerwehrkameraden an gleicher Stelle wieder, jedoch zu Löscharbeiten. Der auf dem ehemaligen Festplatz errichtete Kindergarten konnte nach einem gewaltigen Blitzschlag vor dem Raub der Flammen gerettet werden.
Nachdem die Vereinskasse durch die Einnahmen aus dem Gründungsfest sowie durch zahlreiche Spenden in den Folgejahren sehr üppig gefüllt war, leistete man sich 1982 ein "Schnäppchen". Von der Feuerwehr in Übersee am Chiemsee kaufte man für 9.500,-- DM ein gut erhaltenes TLF 15/50 (Baujahr 1953) als zusätzliches Fahrzeug zum vorhandenen LF 8. Die Übergabe war, laut Kaufvertrag, am Samstag, den 31. Juli 1982. Hinzu kamen nochmal 4.800.-- DM für das im Fahrzeug fest verbaute Funkgerät „FuG 7 b“ mit Zubehör.
Sowohl bei kleineren Löscharbeiten als auch bei den Großbränden 1986 beim Riedl (Werle) in Kleinkarolinenfeld und beim Barte-Wirt in Kreuzstraße, 1991 beim Gartmayr sowie 1994 beim Ruland in Dürrnhaar und beim Gasthof zur Post (Fellner) in Großhelfendorf diente dieses Fahrzeug den Brandbekämpfern als wichtigstes Hilfsmittel.
1994 jährte sich das Bestehen der Helfendorfer Feuerwehr zum 120. Mal. Aus diesem Anlass wurde am 24. September 1994 das 120- jährige Jubiläum mit einem Festgottesdienst in der Pfarrkirche St. Emmeram in Kleinhelfendorf gefeiert. Nach der anschließenden Totenehrung am Kriegerdenkmal erfolgte der Festzug mit dem Patenverein FF Feldkirchen und den Fahnenabordnungen der Ortsvereine zum Feuerwehrhaus, wo sich ein gemütliches Beisammensein anschloss.
Im Jahr 1994 übernahm Augustin Schmied den Vorsitz der Freiwilligen Feuerwehr Helfendorf.
In der Generalversammlung vom 06.01.1995 wurde mit einstimmigem Beschluss die aus dem Jahr 1958 stammende Satzung dem neuen Feuerwehrgesetz angepasst. Somit waren die Weichen für den Eintrag in das Vereinsregister gestellt.
Seit dem 24.07.1995 lautet der Vereinsname "Freiwillige Feuerwehr Helfendorf e.V."
Im selben Jahr starteten 15 Kameraden unserer Wehr ein Pilotprojekt nach dem "First Responder"-Prinzip. Diese Erst-Helfer hatten es sich zur Aufgabe gemacht, bei Notarzt-Einsätzen die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes („therapiefreies Intervall“) mit den notwendigen Sofortmaßnahmen zu überbrücken.
Auf Treiben des Vorsitzenden, Augustin Schmied, und dem enormen Erfolg dieser Einrichtung entschied man sich zu einer Beschaffung eines PKWs für den Responder Dienst. Die Spendenbereitschaft vieler Gemeindebürger und Firmen ermöglichte die Anschaffung eines geeigneten Einsatzfahrzeuges (Opel-Omega) für den Erste-Hilfe-Trupp, Das Fahrzeug wurde am 15.12.1995 vom Autohaus Mittermüller an die Gemeinde Aying bzw. an die FF Helfendorf übergeben.
In der bisherigen Vereinsgeschichte wurde so manch großer Tag gefeiert, so auch der 06. Januar 1997. An diesem Dreikönigs-Tag nämlich wurde das neue Tanklöschfahrzeug (TLF 16/25) im Anschluss an einen feierlichen Gottesdienst geweiht und von den zahlreich anwesenden Gemeindebürgern und den Nachbarfeuerwehren bestaunt. Nach der Weihe verwiesen die Redner auf die Notwendigkeit des neuen Fahrzeuges, nachdem das alte Tanklöschfahrzeug (Baujahr 1953) nach insgesamt 43 Dienstjahren nicht mehr reparaturfähig war und abgemeldet werden musste.
Eine Unterbringung des neuen TLF 16/25 war allerdings im Feuerwehrhaus nicht möglich. So musste das neue Tanklöschfahrzeug im eigens dafür umgebauten Bauhof eingestellt werden.
Damit war der unabweisbare Bedarf eines neuen Feuerwehrhauses gegeben. Nachdem ein Grundstück an der Glonner Straße gesichert wurde und sich eine Projektgruppe zur Planung eines Neubaus gebildet hatte, konnte am 06.07.1998 der Grundstein für den langersehnten Feuerwehrhausbau gelegt werden. Bereits am 22.01.1999 wurde von den Baufirmen das traditionelle Richtfest gefeiert. Mit der offiziellen Einweihung am 25. September 1999 fand die Freiwillige Feuerwehr Helfendorf im neuerstellten Feuerwehrhaus ihr jetziges Zuhause.
Da das 125-jährige Fest etwas Besonderes darstellte, es gab ja auch noch ein neues Feuerwehrhaus zu bestaunen, organisierte die Feuerwehr Helfendorf ein umfangreiches Festprogramm welches sich über 4 Tage erstreckte.
Von Donnerstag den 05. August bis Sonntag den 08. August 1999 herrschte bei der Feuerwehr Helfendorf und im ganzen Ort Festtagsstimmung.
Nachdem die Feuerwehr Helfendorf Donnerstagabend bei der Kapelle in Kleinhelfendorf den Toten ihre Ehre erwies, begann der Auftakt der Festtage mit dem Bieranstich durch den 1. Bürgermeister Johann Eichler im Festzelt neben dem Sportplatz.
Am darauffolgenden Freitagabend fand ein fetziger Tanzabend mit den Bands "Moskitos" und "Bitter Lemon" statt, zu dem auch Gäste aus nah und fern strömten. Der Samstag wurde ganz dem Sport gewidmet. So fanden ein Stockschützenturnier, ein Tennisturnier und ein Jugend-Fußballturnier statt. Für die Senioren spielte im Festzelt am Nachmittag die "Tanzkapelle Evergreen" auf. Als Abschluss dieses Tages unterhielten noch die "Irschenberger" das Publikum.
Der Sonntag war ganz den Vereinen gewidmet. Der Weckruf um 06.00 Uhr morgens mag so manchen Langschläfer aus seinen Träumen gerissen haben, ermöglichte es ihm aber doch den Festzug der Vereine zum Kirchplatz in Kleinhelfendorf nicht zu versäumen. Nach dem Festgottesdienst und der Einkehr ins Festzelt zum Mittagessen wurden anschließend noch die Ehrengaben überreicht. Zum Ausklang dieser vier Festtage spielte die "Helfendorfer Blaskapelle".
Auf der Jahreshauptversammlung im Januar 2001 trat der bisherige Kommandant Karl Krommer aus Altersgründen sein Amt ab. Seit 44 Jahren hatte er sich bei der Feuerwehr Helfendorf verdient gemacht, davon die letzten 17 Jahre als Kommandant und davor schon etliche Jahre als Stellvertreter.
Als neuer Kommandant wurde mit grosser Mehrheit Hans-Peter Huber gewählt. Als sein Stellvertreter wurde Ralf Boschert gewählt, der damit seinen Bruder Peter Boschert ablöste, der auch 17 Jahre das Amt des stellvertretenden Kommandanten innehatte.
Der Bedarf an einem Fahrzeug für Mannschaftstransporte und Kleineinsätze war schon seit längerem vorhanden. So machte sich der neue Kommandant H.P. Huber für die Beschaffung eines Mehrzweckfahrzeuges stark. Das Fahrzeug, ein Mercedes Sprinter Kleintransporter, wurde komplett aus Spenden finanziert und konnte am 19.09.2002 in Dienst gestellt werden.
Der August des Jahres 2002 bescherte mit dem "Jahrhunderthochwasser" auch der Gemeinde Aying und den angrenzenden Orten wie Unterlaus und Glonn eine wahre Flutkatastrophe. Ganze Ortschaften wurden überschwemmt, etliche Keller liefen voll und eine Brücke und ein Haus in Unterlaus wurde zerstört.
Ein weiterer nennenswerter Einsatz war der Brand einer Doppelgarage mitten im Ort in Großhelfendorf, am 13. Juni 2002. Dort gelagerte Gasflaschen und Benzinkanister detonierten und schleuderten Dachschindeln etliche hundert Meter weit.
Für das in die Jahre gekommene LF 8 TS musste dringend Ersatz angeschafft werden. Wieder stellte Kommandant H.P. Huber sein Talent bei der Planung und Fahrzeugbeschaffung unter Beweis und so konnte am 17. Dezember 2003 ein nagelneues „LF 16/12 CAFS“ in Dienst gestellt werden. Dieses Fahrzeug ist mit einer modernen CAFS-Anlage zur effektiven Brandbekämpfung mit minimalem Wasserschaden ausgerüstet. Die Kosten für dieses Fahrzeug betrugen 358.000.-- € ohne Funkgeräte und ohne Atemschutzgeräte. Diese wurden separat beschafft bzw. waren zum Teil schon vorhanden. Die Fahrzeugweihe fand ein paar Tage später am 10. Januar 2004 statt. Im April 2004 wurde der Brandschutz-Anhänger mit Tragkraftspritze, 500m B-Schlauch und eigener Beleuchtung in Dienst gestellt. Der Hänger wird durch das im Jahr 2002 beschaffte MZF gezogen.
Seit nunmehr 23 Jahren sorgen die Helfendorfer Kameraden mit dem
"First Responder" für die lebensnotwendige Erstversorgung bei medizinischen Notfällen. Da der 1995 eigens dafür angeschaffte Opel- Omega PKW auch langsam in die Jahre kam, machte sich Kommandant H.P. Huber daran, einen gleichwertigen Ersatz zu finden. Mittlerweile schon ein Experte bei Fahrzeugneubeschaffungen fand er auch bald einen günstigen, allradtauglichen Mercedes ML270 CDI.
Dieses Fahrzeug, wurde wieder komplett aus Spenden von Firmen und Bürgern der Gemeinde über den Verein finanziert. Dies zeigt den hohen Stellenwert, den der First Responder Dienst mittlerweile in der Bevölkerung genoss. Die Fahrzeugweihe fand dann am 01. Dezember 2005 bei einer zünftigen Feier im Feuerwehrgerätehaus statt.
Erwähnenswerte Einsätze im Jahre 2005 waren ein ca. zwei Fußballfelder großer Waldbrand zwischen Helfendorf und Kleinkarolinenfeld am 02. Mai und der Abbrand eines Heustadls in Aying am 20. Juli.
Das Jahr 2005 stellt auch einen neuen Rekord bei den Einsatzzahlen auf. Bei nunmehr 189 Einsätzen, davon 86 First Responder Einsätze zeigt sich, dass ein wachsender Bedarf an gut ausgebildeten freiwilligen Helfern besteht.
Am 22. Februar 2007 stellten sich die beiden Kommandanten Hans-Peter Huber und Ralf Boschert zur Wiederwahl und wurden hierbei unter dem wachsamen Auge unseres zuständigen Kreisbrandmeisters Stephan Kroiß auch mit grosser Mehrheit wieder für weitere 6 Jahre gewählt und somit im Amt bestätigt. Wahlleiter waren hier auch wieder unser Bürgermeister Johann Eichler und Geschäftsleiter Klaus Friedrich.
Im selben Jahr noch, am 05. September 2007 bekam die Feuerwehr Helfendorf ihre erste neue Wärmebildkamera, Typ „MSA Auer“ als Spende der Bayerischen Versicherungskammer, überreicht vom damaligen Landrat Heiner Janik.
Erneut zur Wahl des Kommandanten und seines Stellvertreters stellten sich die beiden Amtierenden am 22. Februar 2013 und wurden auch diesmal wieder im Beisein unseres Kreisbrandrats Josef Vielhuber mit grosser Stimmenmehrheit Wiedergewählt ... was zu erwarten war, da es wieder keine Gegenkandidaten gab. Dieses „Triple“ wurde im Anschluss auch ausgiebig gefeiert.
Nach 9 Jahren im Dienst der Feuerwehr Helfendorf stand auch hier wieder eine Ersatzbeschaffung für den Mercedes Benz ML270 an. Hierzu wurde wieder ein „Spendenbrief“ verfasst, um dieses Fahrzeug auch wieder aus Vereins- und Spendengeldern zu kaufen. Auch diesmal war die Spendenbereitschaft unserer Bürger und Firmen wieder enorm und so kamen über 48.000.-- € an Spenden auf dem Vereinskonto an. Und somit begann man wieder mit der Suche nach einem geeigneten Gebrauchtfahrzeug. Hier wurde man schnell fündig bei „BMW-Kommunal- und Rettungsfahrzeuge“ und es wurde ein BMW X5 Vorführfahrzeug gekauft und von der Fa. Bertrandt in Garching mit der nötigen Ausrüstung und Funktechnik (diese wurde aus dem Gemeindesäckl bezahlt) ausgestattet und konnte pünktlich zur 140-Jahrfeier am 29. Juni 2014 in Dienst gestellt werden.
Zur 140-Jahrfeier einigte man sich darauf, dieses nur an einem Wochenende und auch nur im Feuerwehrgerätehaus mit den Nachbar-Wehren, unserem Patenverein, der FF Feldkirchen-Westerham sowie den Vertretern der Kreisbrandinspektion zu feiern. Dies fand am Sonntag, den 29. Juni 2014 statt. Leider hatte es an diesem Tag so stark geregnet, dass kein Kirchenzug und auch der anschliessend geplante Festzug durch den Ort nicht stattfinden konnte und der Festgottesdienst von Pfarrer Manfred Wurzer im vollgefüllten Feuerwehrhaus zelebriert wurde. Am Freitagabend zuvor gabs für alle Tanzfreudigen und Junggebliebenen eine Oldie- Tanzparty mit den „Moskitos“.
Nachdem nun ein nicht unerheblicher Betrag in der Vereinskasse übrig war und die Fahrten zu Schulungen und Ausbildungsveranstaltungen immer häufiger erforderlich wurden, machten sich die Kommandanten wiederum auf die Suche nach einem passenden Mannschafts-Transportfahrzeug, weil man den aktiven Kameraden nicht zumuten wollte, ständig die eigenen PKW`s zu nutzen. Es sollte ein 8-Sitzer Bus werden, der mit einem Automatikgetriebe und Allrad ausgestattet ist. Solch ein gebrauchtes, vier Jahre altes, Fahrzeug konnte bei der Fa. „Mercedes Benz Autohaus Hornung“ in Penzberg erworben werden. Nachdem das ursprünglich schwarze Fahrzeug in Feuerwehrrot foliert und entsprechend beschriftet war und durch die Fa. Bertrandt den erforderlichen feuerwehrtechnischen Ausbau erhalten hatte, konnte es Ende November 2015 in Dienst gestellt werden.
Hierzu sei vermerkt, dass wir bei allen Fahrzeugbeschaffungen des Vereins immer sehr grosszügig von der Fa. FRITZMEIER unterstützt wurden. Recht herzlichen Dank hierfür.
Die Fahrzeugsegnung für die beiden „neuen“ Fahrzeuge „Helfendorf 79/1“ und „Helfendorf 14/1“ war für Freitag, den 29. Juli 2016 angesetzt und musste leider kurzfristig abgesagt werden, weil zwei Wochen zuvor, am 13. Juli, unser Ehrenkommandant Karl Krommer ganz überraschend und für alle unfassbar verstarb.
Das Einsatzaufkommen wuchs über die Jahre stetig an und die Feuerwehr wurde immer mehr zu technischen Hilfeleistungs- Einsätzen gerufen, als zu Bränden. Die bisher höchste Zahl an Einsätzen musste im Jahr 2018 abgearbeitet werden, da waren es insgesamt 273 Einsätze und davon 185 First-Responder-Einsätze!
Die Amtszeit der beiden Kommandanten endete am 31. März 2019 und hierfür wurde bereits zeitig die Wahl der Nachfolger für den 16. November 2018 angesetzt. Hierbei wurde Korbinian Kroiß zum Kommandanten und Michael Euler als sein Stellvertreter gewählt.
Die Amtsübergabe erfolgte feierlich am Abend des 31.03.2019
Zur Jahreshauptversammlung am 06. Januar 2019 wurde Hans-Peter Huber zum Vereinsvorsitzenden und Ralf Boschert zu seinem Stellvertreter gewählt, nachdem Augustin Schmied nach 25 Jahren als Vorsitzender und Kaspar Lechner als dessen Stellvertreter nach 17 Jahren ihre Ämter zur Verfügung stellten.
Die Jahreshauptversammlung am 06. Januar 2020 stand ganz im Zeichen einiger Ehrungen: hierbei wurde Augustin Schmied zum Ehrenvorsitzenden, Hans-Peter Huber zum Ehrenkommandanten sowie die Kameraden Hans-Peter Boschert und Kaspar Lechner zu Ehrenmitgliedern ernannt.
... und dann kam im März 2020 CORONA und der Feuerwehrdienst, sowie das ganze Vereins- und Gesellschaftsleben wurde komplett heruntergefahren. Der Übungsdienst wurde zeitweise komplett ausgesetzt oder konnte nur in kleinen Gruppen durchgeführt werden. Treffen im Stüberl nach Einsätzen oder Übungen waren überhaupt nicht möglich und auch das traditionelle alljährliche „Emmeranifest“ am 22. September im Feuerwehrhaus fand nicht statt.
Auch die für Juni 2020 geplante Jubiläumsfeier „25-Jahre First-Responder Helfendorf“ musste abgesagt werden und auch dafür konnte Corona bedingt kein zeitnaher Termin festgesetzt werden. Zu diesem Zeitpunkt hatte man die stolze Zahl von fast 2250 First- Responder-Einsätzen erreicht. Hierzu ist zu sagen, dass im ersten Jahr (also 1995) 31 Einsätze abzuarbeiten waren, im Jahr 2010 wurde mit 105 Einsätzen die „magische Grenze“ von 100 überschritten und ab 2014 waren es in jedem Jahr über 100 FR-Einsätze, 2019 sogar 192 Alarme für den First-Responder-Trupp.
Auch 2021 konnte die Jahreshauptversammlung am 06. Januar und auch das „Emmeranifest“ am 22. September wegen der Corona- Pandemie nicht stattfinden.